Für wen eignet sich welches Verkaufsmodell?
Das wäre mit der Frage vergleichbar, ob man besser mit dem eigenen Auto, einem Taxi oder dem Bus fährt. Von A nach B kommen Sie mit jedem Gefährt.
Ich habe daher mal die grundlegenden Unterschiede zusammengefasst.
Der eigene Shop – Shopsystem nach Wahl bei einem Serveranbieter nach Wahl
Das klassische Modell eines Shopbetreibers. Je nach Geschmack, Anforderungen und Geldbeutel such man sich das passende Shopsystem, vielleicht eine externe Warenwirtschaft, einen Serveranbieter aus und kümmert sich um Installation, Anpassung, Content, Start und Pflege des Shops.
Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Durch die unabhängige Arbeitsweise kann theoretisch jede Idee umgesetzt werden. Design, Shopaufbau, Struktur des Shops, Serverleistung, Warenwirtschaft, Zahlungssysteme und viele Dinge mehr können frei kombiniert werden.
Entscheidet man sich für ein freies, kostenloses Shopsystem und ist in der Lage, viele Arbeiten in Eigenregie zu übernehmen, so kann der eigene Shop sehr preisgünstig realisiert werden.
Allerdings darf man nicht vergessen, dass eine entsprechende Vorarbeit auch viel zu investierende Zeit und Arbeit bedeutet. Aber es können auch Teilbereiche durch entsprechende Dienstleister übernommen werden. Freelancer im Grafikbereich, Werbetexter oder Programmierer finden Sie überall im Web.
Die Nachteile möchte ich Ihnen aber auch nicht vorenthalten. Es können einige Wochen, oft auch Monate vergehen, bis Ihr erster Online-Shop tatsächlich online ist. Wenn es Probleme gibt, sind Sie derjenige, der diese lösen muss. Denn es gibt keinen qualifizierten Support, der Ihnen zur Seite steht und Ihnen die Problemlösung abnehmen kann.
Ihr Shop steht im Internet und keiner kennt ihn. Jetzt müssen Sie die Werbetrommel rühren, Besucher gewinnen und diese zu Kunden machen. Sie müssen die Suchmaschinen davon überzeugen, dass Ihr Shop derjenige ist, der auf die Top-Plätze der Suchergebnisse gehört.
Es ist nicht unrealistisch, ein ganzes Jahr Vorlaufzeit einzuplanen, bis man vielleicht tatsächlich in den klassischen Suchmaschinen gefunden wird. Ohne Werbebudget werden Sie somit lange auf Ihre Kunden warten müssen.
Shopsystem zur Miete – Shopsystem und Hosting aus einer Hand
Sie greifen auf ein funktionierendes System zurück, brauchen sich nicht um technische Probleme kümmern. Sie haben einen Support, der Ihnen hilft, wenn es mal klemmt. Shopsystem, Warenwirtschaft und Server sind optimal aufeinander abgestimmt. Dadurch verkürzt sich ganz klar die Startphase, bis Ihr Shop online ist und auch die Wartung des laufenden Systems fällt weniger ins Gewicht. Sie benötigen keine Programmierkenntnisse und können fast alle Änderungen direkt im Backend erledigen.
Dafür sind die Systeme oft nicht so flexibel, wie man es sich vielleicht manchmal wünschen würde. Eigene Ideen sind nicht immer umsetzbar. Kreativität und Individualität werden durch vorgegeben Strukturen oft im Keim erstickt.
Zudem sollte man mit höheren Kosten pro Monat rechnen. Gerade im Vergleich zu einem Kauf-Shopsystem kann auf lange Sicht ein Mietsystem sehr viel teurer sein. Denn diese gewarteten Systeme und der damit verbundene Support will natürlich honoriert werden. Wie bei jedem Shop müssen Sie für die Bekanntheit Ihres Shops sorgen und sich mit Werbemöglichkeiten und Suchmaschinenoptimierung herumschlagen, bis ein regelmäßiger Kundenstrom für Umsatz sorgt.
Verkaufsplattform – Ebay, Hood, Amazon Marketplace, Auvito und Co.
Hier können Sie den absoluten Schnellstart hinlegen
Das System steht und funktioniert, Sie müssen sich nicht um Sicherheit, Server, Datensicherung und Co. kümmern.
Es gibt riesige Besucherströme, die etwas kaufen möchten und dem System ein gewisses Grundvertrauen schenken.
Sie müssen sich registrieren, die rechtlichen Texte und die Produkte einfügen und können sofort verkaufen. Die Vorlaufzeit ist somit auf ein absolutes Minimum reduziert.
Aber auch hier gibt es wie immer Nachteile.
Ihren Kunden geht es fast immer nur um den Preis. Sie sind mit wenigen Klicks sofort vergleichbar und Kundenservice oder außergewöhnliche Leistungen sind auf diesen Plattformen fast kein Kaufgrund. Es fallen teilweise hohe Gebühren an, die zudem den oftmals geringen Gewinn weiter minimieren. So mancher Umsatzmillionär hatte am Ende nicht genug Gewinn, um davon leben zu können.
Die perfekte Lösung: Sorgen Sie für den richtigen Mix
Bauen Sie ihren eigenen Shop auf – Egal ob freies Shopsystem, Kaufshop oder Mietshop.
Planen Sie langfristig und generieren Sie beständigen Traffic (Besucherstrom).
Schalten Sie Werbung für sofortige Besucher z.B. bei Google AdWords oder Yahoo-Marketing.
Nutzen Sie Verkaufsplattformen, um direkt Ware zu verkaufen. Aber behalten Sie die Kosten im Auge, damit auch am Ende etwas überbleibt. Gerade retournierte Ware Ihrer Kunden kann bestens auf Auktionsplattformen angeboten werden, sofern diese noch verkaufsfähig ist.
Mit diesem Mix können Sie von Anfang an für Umsatz sorgen, bis Ihr Shop auch durch die Suchmaschinen mit Besuchern versorgt wird.
Ihr Kay Steeger
ja für den Anfang ein guter Bericht. Genauso habe ich es gemacht. Erst bei ebay, dann nebenbei bei Dawanda und mit dem Gewinn nebenher einen eigenen Shop aufgebaut. Der läuft jetzt ein Jahr und ich mache mit ihm 1/3 des Gesamtgewinnes, außerdem habe ich dort kaum weitere Kosten. Bei ebay verkauft man leichter, aber durch die Gebühren wird der Gewinn beträchtlich minimiert. Also immer Mehrgleisig fahren.
Genau diese Mix-Strategie macht Sinn. Und natürlich hat man (leider) Kosten, wenn man über Ebay, Dawanda und Co verkauft. Dafür sind eben die Kunden bereits vorhanden. Wer z.B. Werbung für seinen Shop schaltet, zahlt letztendlich auch Geld für die Kunden. Dort fällt es nur nicht direkt bei den Bestellungen auf 😉
Und für manche Branchen ist z.B. die Bewerbung des Shops über Google AdWords wesentlich teurer, als die Provisionen bei Ebay.
Da muss man schon sehr genau rechnen, damit es am Ende keine böse Überraschung gibt.
Viele Grüße, Kay