Das neue Jahr ist auch schon wieder 4 Tage alt. Was werden wir erwarten können? Neue Verkaufsmöglichkeiten, mehr Umsatz, ungewöhnliche Ideen? Vielleicht aber auch Pleiten, Pech und Pannen und neue, vielleicht unsinnige Gesetze?
Ich denke, von jedem etwas. Sicher wird der Gesamtbereich E-Commerce im Jahr 2011 weiter wachsen. Mehr Web-Shops, mehr Umsatz und einige Erfolgsgeschichten werden positiv zum Wachstum beitragen. Besonders erfolgreich wird sich der Markt des mobilen E-Commerce; kurz M-Commerce entwickeln. Shoppen während man zum Beispiel mit dem Zug unterwegs ist, im Cafe sitzt oder auch direkt beim Händler die Preise vergleichen möchte – Mobiles Shoppen wird die klassische Verkaufswelt verändern. Gleiches gilt für den Markt der Ebooks. Der Markt wird 2011 weiter wachsen, dass Angebot der mobilen Lesegeräte, der Ebook-Reader wird zunehmen. Der große Erfolg wird meiner Meinung nach jedoch (noch) ausbleiben. Nicht zuletzt verhindert die Buchpreisbindung eine praxistaugliche Preisgestaltung. Denn so wie ich, denken wahrscheinlich viele Leser. Ein gedrucktes Fachbuch mit 1000 Seiten oder ein Ebook zum gleichen Preis; da passt etwas nicht. Besonders wenn ich das Fachbuch wieder verkaufen möchte, fahre ich mit der gedruckten Ausgabe besser. Einige Zeitungen werden attraktive Abos anbieten. Zeitung im elektronischen Format und der Reader direkt dabei. Netter Nebeneffekt: Der Zeitungsleser wird dann sicher auch weitere Bücher im elektronischen Format kaufen und den Reader nutzen.
Gespannt bin ich, ob hoch bewertete Shops wie z.B. Zalando auch 2011 die Erwartungen erfüllen können, oder ob es sich nicht eher um eine Überbewertung handelt. Mal ehrlich, wie viel Schuhe muss Zalando verkaufen, um einen Gewinn in Höhe von 370 Millionen Euro zu erwirtschaften? Lassen wir uns überraschen.
Hier und da werden aber auch bekannte Shops und Verkaufsplattformen verschwinden oder es gibt Kooperationen. Es wird (mal wieder) Gesetzesänderungen geben, die sicherlich den Shopbetreibern zusätzliche Probleme bereiten werden. Es wird neue Abmahnwellen geben, an denen sich dubiose Anwälte bereichern werden. Somit ist da nicht viel Neues zu erwarten, denn das hatten wir alles schon. Einen zweiten Anlauf können wir sich in Sachen Jugendschutz erwarten. Nachdem der geplante Entwurf zum 01.01.2011 kurzfristig über den Haufen geworfen wurde, kann man davon ausgehen, dass unsere Regierung 2011 einen neuen Entwurf bringen wird. Wir dürfen gespannt sein, welche Überraschungen uns zum Lachen und Weinen bringen werden. Vielleicht darf sich demnächst ein Kunde mit Personalausweis bei Neckermann.de legitimieren, weil dort Vibratoren gekauft werden können? Ein spannendes Thema.
Insgesamt erwarte ich einen positiven Trend für die E-Commerce Branche in diesem Jahr. Für meinen Blog habe ich viele gute Ideen und tolle Themen. Lassen Sie sich überraschen, schreiben Sie fleißig Kommentare und helfen Sie mir mit Ihrem Feedback und Ihren Vorschlägen, diesen Blog interessant und abwechslungsreich zu gestalten.
Ihr Kay Steeger
Hallo Kay,
interessant finde ich die Entwicklung im mobilen Bereich auch. Aber: noch bin ich vom direkten Shopping mit dem Smartphone nicht überzeugt. Preisvergleich und Recherche funktionieren mit den jetzigen Apps schon grundlegend hervorragend. Was noch fehlt sind mehr Datenquellen für Tools wie Barcoo (bisher für mich die spannendste App aus diesem Bereich auf meinem taufrischem Android).
Ebenfalls sehe ich Entwicklungen in einem Nieschenmarkt: die Baumarkt- und Gartenbranche drängt massiv in den ECommerce. Und dabei nicht nur Händler. Auch Hersteller testen diesen Verkaufskanal an, was zu manchem Unmut und Verunsicherungen unter Onlinehändlern in dieser Sparte führt.
Viele Grüße aus Dresden!
Hallo Niels,
vielen Dank für Dein Kommentar.
Barcoo geht in die richtige Richtung. Produkt direkt im Geschäft scannen, Bewertungen ansehen, alternative Produkte anzeigen lassen, Preise vergleichen und dann direkt die Kaufabwicklung mit einem Knopfdruck. So wäre es perfekt.
Das die Hersteller direkt die Ware vertreiben (möchten), sehe ich auch ähnlich. Playmobil sorgt z.B. schon seit Jahren für schlechte Stimmung. So sind viele Artikel direkt im Playmobil-Shop lieferbar, die Händler werden dagegen vertröstet mit der Aussage „nicht lieferbar“.
Bei den Baumärkten bin ich mir dagegen nicht so sicher. Einige aus der Branche mussten bereits 2010 zugeben, dass E-Commerce für viele Baumarktprodukte nicht geeignet ist. Ich lasse mich überraschen, wie sich der Trend fortsetzt.
Gruß, Kay